Hans-J. Müller
Künstler
Bei den Skulpturen von Hans-J. Müller steht die Figur im Mittelpunkt der bildnerischen Darstellung. Es handelt sich um schemenhafte Figuren in Holz, Bronze oder Stein, zum Teil farbig gefasst. Die Körper bleiben reduziert auf die Kontur von Kopf und Rumpf, ohne Feinschliff in der Darstellung der Körperlichkeit, die Oberfläche ist rau, selbst die Gesichter unter den kahlen Schädeln entbehren individueller Züge, jenseits jeglicher Charakteristik. Allein ihre Positur erzählt von ihrer Befindlichkeit, von ihrem Streben oder Straucheln, von Zögern oder Vorantreiben, von Gemeinschaftlichkeit oder Alleinsein.
Die Polarität von Sockel und Körper, von Künstlich-Architektonischem und Natürlich-Körperhaftem verschmilzt in den Skulpturen zu einer Einheit, die sich in ihrer Wesenheit gegenseitig bedingt. Dennoch sind die Figuren Müllers besonders gegenwärtig, unverrückbar und stoisch, als genüge ihnen ihr Dasein, auch ohne Bewegung, ein bisschen wie im Sinne einer Entschleunigung, die dem Blick auf die Kunst gerade in der heutigen Zeit Not und gut tut.
Hans-J. Müller lebt und arbeitet in Bremen.
Lebenslauf
1952 geboren in Donaueschingen
1978–1985 Studium der Bildhauerei, HfG Bremen
1985 Arbeitsaufenthalt in Japan als Assistent von Prof. Altenstein
1992 Gastprofessur HKM Bremen für Steinbildhauerei
1994 Casa-Baldi-Stipendium, Olevano Romano
1994 Artist-in-Residence im Lookout-Sculpture-Park, USA
1998–1999 Lehraufträge im FB Architektur, FH Oldenburg
2001–2002 Lehrauftrag an der HKM Bremen
2021 Teilnahme an der Ausstellung „Nordlicht. Norddeutsche Realisten und Freunde zu Gast in Celle“ anlässlich des 50jährigen Jubiläums der Galerie Halbach